Ähnliches kann durch ähnliches geheilt werden. Dieses Prinzip ist auch in der konventionellen Medizin bekannt und wird dort genutzt:
- Digitalis verursacht in hohen Dosen Herz-Arrythmien – und in niedriger Dosis wird es genau dagegen eingesetzt.
- Die Desensibilisierung gegen einen allergischen Auslöser wird durch die niedrige Dosieren des auslösenden Allergens durchgeführt.
Verdünnen verstärkt die Wirkung
Die Ursubstanz wird im Verhältnis 1:100 mit Milchzucker gemischt und insgesamt drei Stunden von Hand in einem Porzellanmörser nach einem speziellen Schema verrieben.
Der Milchzucker dient als Trennmittel, so dass Aggregat- und Agglomeratbildung verhindert wird. Nach dem dritten Verreibungsschritt erhält man das Mittel in C3. Von da an wird im Verhältnis 1:100 mit Alkohol verdünnt und potenziert (kräftige Schüttelschläge auf eine prallelastische Unterlage).
Bei homöopathischen Mitteln haben wir es also einerseits mit einem Hormesiseffekt zu tun, einer Umkehr des Dosis-Wirkungsmechanismus, der in der Naturwissenschaft sehr wohl anerkannt ist, nur in der Medizin noch nicht viel Einfluss hat. Man denke an die immunstimulierende Wirkung einer kleinen Einheit ionisierender Strahlen und der immunschwächenden Wirkung einer großen Dosis der gleichen Strahlen. Dafür gibt es viele Beispiele.
Auch weiß man inzwischen, dass ein kranker Organismus auf Einflüsse, wenn sie spezifisch gewählt sind, stärker reagiert als ein gesunder Organismus. Beim Tuberkulosetest zum Beispiel, auf den nur Menschen reagieren, die mit Tuberkulose infiziert sind, sind 0,04 μg Tuberkulin enthalten, also 4 % eines Millionstel Gramms. Ein gesunder Mensch merkt davon nichts. Bei einem an Tuberkulose erkrankten Menschen bewirkt der Test eine eindeutige Hautreaktion. Es besteht also kein Widerspruch zu den Naturgesetzen.
Die neueren Forschungen in den Naturwissenschaften sind nur noch nicht bis in die Klassenzimmer und Redaktionsbüros vorgedrungen.
Kein Wirkstoff – keine Wirkung?
Im Gegenteil!
Tatsache ist, dass genau an dieser Stelle unbedingt weiter geforscht werden muss, denn dass Nanopartikel der Ausgangssubstanzen auch in Hochpotenzen homöopathischer Arzneimittel enthalten sind, ist inzwischen nachgewiesen.
Die Avogradozahl, die immer herangezogen wird, wenn man die Homöopathie ad absurdum führen will, wurde 1811 definiert, 120 Jahre vor dem ersten Elektronenmikroskop und lange bevor man sich vorstellen konnte, Atome zu spalten. Heute kennt und weiß man das alles, man kennt auch Nanopartikel, setzt sie z.B. in der Industrie ein. In der Krebsmedizin versucht man inzwischen, sie für ‚Drug Targeting‘ zu nutzen, was z.T. vielversprechende Erfolge zeigt oder in Aussicht stellt. Wir Homöopath*innen versuchen seit 200 Jahren, den Wirkmechanismus zu entschlüsseln und würden unsere Beobachtungen und Wissen gerne den Universitäten zur Verfügung stellen. Bisher sehen die europäischen Regierungen aber keinen Handlungsbedarf dafür Geld auszugeben,
was wir sehr bedauern.
Homöopathie ist keine Naturheilkunde?
Homöopathie sei keine Natur- oder Pflanzenheilkunde, wird behauptet.
Richtig.
Homöopathie wird zu den Regulationstherapien gerechnet. Sie setzt gezielt bei derRegulation von Körperfunktionen und Krankheitsprozessen an. Homöopathie – von einer Könner*in eingesetzt – ist sanft. Deshalb gehört sie -von erfahrenen Apothekern abgegeben -in die Hände von dafür gut ausgebildeten Ärzten und Heilpraktikern (SHZ Stiftung Homöopathie Zertifikat).
Wasser hat keine Erinnerungen
Oft wird behauptet, Wasser habe keine Erinnerung und schon allein deshalb könnten homöopathische Mittel jenseits der Avogradozahl nicht wirken.
Wir Homöopathen sagen aber gar nicht, dass Wasser sich erinnert.
Das waren andere, und das hat mit Homöopathie nichts zu tun, und soweit ich weiß, sind da auch Fälschungen ans Tageslicht gekommen.
Homöopathische Mittel jedenfalls werden nicht mit Wasser verdünnt, sondern mit Alkohol.
Homöopathie – Placebo oder nicht?
Placebo-Effekte gibt es innerhalb jeder Therapie.
Auch wir Homöopathen können nicht ausschließen, dass der ein oder andere Patient schon einmal davon profitiert hat.
Allerdings bezweifele ich, dass meine Rosen, die dieses Frühjahr massiv von Blattläusen befallen waren, diese wg. eines Placebo- oder Placebo-by-proxy-Effektes innerhalb einer Woche verloren haben, nachdem ich sie mit einer Cimicifuga-Lösung gegossen und eingesprüht hatte.
Außerdem empfinde ich diese Behauptung als eine schallende Ohrfeige und respektlos gegenüber den schwerkranken Patienten, die – aufgegeben von der kommerziellen Medizin – zu uns kommen, und deren Behandlung dann erfolgreich verlaufen ist.
Diese Art von Patienten glaubt in der Regel nicht an Homöopathie. Sie stellt nur eine letzte Möglichkeit dar, ihrem ihnen prophezeiten Schicksal zu entkommen, nachdem sie alles andere versucht haben.
Hinzu kommt, dass es für uns Homöopath*innen sehr komfortabel wäre, wenn der Placebo-Effekt bei der Verordnung von homöopathischen Mitteln in jedem Falle greifen würde. Dann würde jedes von uns verordnete Mittel ja auch gleich helfen – und nicht nur das sorgfältigst ausgewählte, ähnlichste Mittel. Wozu müssten wir dann eine Anamnese durchführen und repertorisieren? Und warum hilft dann oft erst das zweite, dritte oder vierte verordnete Mittel, zu einem Zeitpunkt, wo manchmal beim Patienten das Vertrauen oder die Hoffnung in die Homöopathie schon langsam zu bröckeln beginnt?
Ist die Homöopathie den Nachweis ihrer Wirksamkeit wirklich seit 200 Jahren schuldig geblieben?
Nein, keineswegs.
Selbstverständlich ist die Wirkung nachgewiesen. Erstens durch Millionen von Patient*innen in den letzten 200 Jahren, zweitens durch zig Tausende von Homöopath*innen in den letzten 200 Jahren, und drittens durch viele Studien, die öffentlich zur Einsicht stehen. Allerdings zeichnet sich die Szene der fundamentalistischen Materialisten dadurch aus, gebetsmühlenartig ihre drei bis vier Argumente in Form von Textbausteinen zu wiederholen, anstatt sich die Mühe zu machen, sich ernsthaft mit der Studienlage zur Homöopathie zu beschäftigen
Welche Therapieform hat sich denn sonst noch über 200 Jahre fast unverändert erhalten? Welche Theorie wurde nicht irgendwann durch die Naturwissenschaften widerlegt? Bei der Homöopathie ist beides gegeben. Gerade in den letzten Jahren nähern sich die Erkenntnisse in der Physik dem Punkt, an dem die Wirkweise der Homöopathie auch naturwissenschaftlich vollständig erklärt werden kann. Samuel Hahnemann war seiner Zeit weit voraus und ständig in Erklärungsnot, genau wie seine Nachfolger. Das ändert sich jetzt, und gerade in diesem Moment bläst der Homöopathie ein Wind von Lobbyistenseite entgegen,wie er schärfer nicht sein könnte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!